Das Jahr 2021 war für die Erwachsenenpsychiatrie durch einige Herausforderungen geprägt. Es galt, auch unter den Einschränkungen durch die Pandemie, die Patientinnen und Patienten in gewohnt hoher Qualität zu behandeln und zu betreuen. In den Ambulatorien kam es aufgrund sehr hoher Nachfrage zu teilweise längeren Wartezeiten; Notfälle und Krisen konnten aber jederzeit bewältigt werden.

Dank eines flexiblen und stationsübergreifenden Personalmanagements war es möglich, den Betrieb auch bei coronabedingten Ausfällen von ärztlichtherapeutischen und vor allem pflegerischen Mitarbeitenden jederzeit zu gewährleisten. Dieses ausserordentliche Engagement verdient Anerkennung und grossen Dank.

Ambulante und teilstationäre Angebote ausgebaut
Bedürfnisse nach psychiatrischen Behandlungen ändern sich stetig. Darauf hat die PBL auch 2021 mit neuen Angeboten reagiert: So hat sie eine Sprechstunde eingeführt für Menschen, die an den Spätfolgen von Covid-19 leiden (Long Covid), sowie eine Sprechstunde für Schlafstörungen. Beide Angebote werden in enger Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Baselland erbracht.Die Kooperation mit dem Kantonsspital Baselland hat sich auch durch die tägliche Präsenz einer konsiliar- und liaisonpsychiatrischen Oberärztin an den Standorten Liestal und Bruderholz bisher sehr gut bewährt und wurde 2021 weiter ausgebaut.

Einem grossen Bedürfnis entspricht die neue Tagesklinik für Erwachsene in psychischen Krisen oder mit problematischem Substanzkonsum im Zentrum für psychische Gesundheit Binningen. Sie hat im ersten vollen Betriebsjahr seit Start im November 2020 die Auslastung stetig gesteigert und läuft nun im Vollbetrieb.

Neu bietet die PBL ambulante Physiotherapie an für Personen, die zuvor stationär behandelt worden sind. Das Pilotprojekt läuft bis Sommer 2022 und wird anschliessend ausgewertet.

Weiterentwicklung der Krisenintervention mit Blick auf Home Treatment
Im September 2021 wurde in der Klinik in Liestal die neue offen geführte Station für Krisenintervention B3 eingerichtet mit einem neuen interprofessionell weiterentwickelten Konzept. Die PBL erweitert damit das bestehende Angebot zur Krisenintervention und Akutbehandlung der Stationen B1 und B2 auf 48 Betten.

Auch das Projekt für eine aufsuchende Krisenintervention bei den Patientinnen und Patienten (Home Treatment) ist ein gutes Stück weitergekommen. Sobald die Finanzierung abschliessend geklärt ist, soll das Angebot im zweiten Halbjahr 2022 gestartet werden.

Projektarbeit für das Transformationsprogramm PBL 2025
Die Erwachsenenpsychiatrie hatte gleichzeitig zum «Tagesgeschäft» mehrere Projekte des Transformationsprogramms PBL 2025 zu bearbeiten für den künftigen Betrieb der beiden neuen Klinikgebäude, die derzeit auf dem Campus Liestal gebaut werden. In einem grösseren Projekt wurde die organisatorische Ausrichtung der ambulanten und tagesklinischen Angebote festgelegt und als neuer Standort für diese Leistungen das bisherige Klinikgebäude Haus B evaluiert. Diese Liegenschaft aus dem Jahr 1974 wird 2023 und 2024 umfassend saniert.

Die Geschäftsleitung hat zudem beschlossen, dass die Tagesklinik Münchenstein an ihrem bisherigen Standort an der Emil-Frey-Strasse bleibt, das Gebäude jedoch zu einem späteren Zeitpunkt saniert wird.

Zukünftige Privatklinik
In einem weiteren Projekt befasste sich die PBL mit der künftigen Positionierung und Ausrichtung der Privatklinik. Diese ist im obersten Stock des neuen Klinikgebäudes für die Alterspsychiatrie vorgesehen. Das bisherige Angebot der Privatklinik wird mit Leistungen aus der Komplementärmedizin und Hotellerie erweitert.

Generationenwechsel im Pflegekader
Stark gefordert waren 2021 die Pflegenden – nicht allein aufgrund der Pandemie. Die Mitarbeitenden der Pflegeleitung und der Therapeutischen Querschnittsdienste arbeiteten an Projekten für das Transformationsprogramm, allen voran an der Weiterentwicklung der Therapeutischen Querschnittsdienste (Physiotherapie, Kunsttherapie, Ateliers etc.).

Personell war 2021 geprägt von zahlreichen Neuanstellungen im Pflegekader aufgrund von Pensionierungen, der einen eigentlichen Generationenwechsel zur Folge hatte. In den Ruhestand verabschiedet hat sich auch der langjährige Bereichsleiter Pflege der Alterspsychiatrie, Heini Wernli. Er hat fast 46 Jahre bei der PBL und Vorgänger-Organisationen gearbeitet und wichtige Entwicklungsschritte der PBL mitgeprägt.

Effort in der Pflegeausbildung
Stark engagiert sich die PBL in der Ausbildung von qualifizierten Berufsfrauen und -männern im Pflegebereich und Sie hat genügend geeignete Lernende sowie Studierende für die Diplomausbildung gewinnen können. Die Geschäftsleitung hat verschiedene Massnahmen beschlossen, um die Attraktivität der PBL für Pflegefachpersonen weiter zu steigern und den Nachwuchs in diesem Berufsfeld zu fördern.